Bericht der Feuerwehr Birkach über das Jahr 2020

Jedes Jahr berichten wir in den Birkacher Notizen über unsere Aktivitäten im vergangenen Jahr. Im Folgenden finden Sie unseren Beitrag zum Jahr 2020.

Ein vom Coronavirus SARS-CoV-2 und der davon ausgelösten Atemwegserkrankung COVID-19 geprägtes Jahr liegt hinter uns. Wie die meisten Bereiche des alltäglichen Lebens war auch der ehrenamtliche Dienst in der Feuerwehr von umfassenden Veränderungen betroffen. Der Aufrechterhaltung der Einsatzbereitschaft bei gleichzeitig bestmöglichem Schutz der Einsatzkräfte vor einer Infektion wurde die höchste Priorität eingeräumt. Die in der Septemberausgabe der Birkacher Notizen beschriebenen Maßnahmen wurden beibehalten. Der über die Sommermonate mögliche praktische Übungsbetrieb in kleinen Gruppen wurde bei den ersten Anzeichen der herannahenden zweiten Welle eingestellt, es fanden seither nur noch Online-Übungen statt.

Die während der ersten Welle eingeleiteten Maßnahmen zur Reduzierung der Einsatzzahlen bei den Freiwilligen Feuerwehren zeigten Wirkung, auch bei der Birkacher Wehr ging das Einsatzaufkommen von Mitte März bis Ende Juli deutlich zurück. Dies war allerdings nur ein temporärer Effekt. In der zweiten Jahreshälfte stieg die Häufigkeit der Alarmierungen wieder auf das normale Maß an bzw. überstieg dieses zeitweise. Insgesamt rückte die Birkacher Feuerwehr im vergangenen Jahr 106 mal und damit durchschnittlich 2 mal pro Woche aus (im Vorjahr 137 mal). Auch beim Einsatzgeschehen kam es zu Veränderungen. Die Zahlen der Brandmeldealarme im gewerblichen Bereich, der Verkehrsunfälle sowie der unter dem Stichwort „Großalarm Flughafen“ zusammengefassten Einsätze gingen deutlich zurück, die der zum Teil auch kritischen Brände im Privatbereich stiegen an. Durch zwei Unwetter im Februar und Juni kam es zu mehreren Sturm- und Hochwasserbedingten Alarmierungen.

Anfang Dezember wurde die Birkacher Feuerwehr zur Überlandhilfe nach Böblingen gerufen. Zur Bekämpfung eines Brandes im Müllbunker des dortigen Restmüllheizkraftwerks war eine große Menge an Löschwasser erforderlich. Mit der von der Birkacher Wehr betreuten Hochleistungspumpe HFS wurde Wasser aus einem See entnommen und über eine Strecke von zwei Kilometern an die Einsatzstelle gefördert. Da die Wasserentnahmestelle auf dem Gelände der US-amerikanischen Panzerkaserne lag und die Schlauchleitung über sehr unwegsame und witterungsbedingt matschige Waldwege verlegt werden musste, waren viel Koordination und Improvisation nötig. Die Wasserförderung wurde über etwa 24 Stunden aufrechterhalten. Um im gesamten Zeitraum ausreichend Personal vor Ort zu haben, erfolgte die Betreuung in drei Schichten mit jeweils etwa 10 Kräften. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt wurde den Einsatzkräften gerade auch in den Nachtstunden körperlich viel abverlangt. Sehr personalintensiv und zeitaufwändig war dann auch die am darauffolgenden Wochenende durchgeführte Reinigung von Pumpe und Schlauchmaterial. Diese waren durch Schlamm und Lehm stark verschmutzt.

Ungewohnt ruhig verliefen dagegen Weihnachten und der Start ins neue Jahr. Abgesehen von einem Einsatz am Vormittag des 24.12. kam es über die Weihnachtstage zu keinem weiteren Alarm. Dank Ausgangssperre und stark reduziertem Feuerwerk blieb auch die Silvesternacht sehr ruhig. Die Angehörigen der Birkacher Feuerwehr konnten dank ausbleibender Einsätze – ganz ungewohnt – bei ihren Familien bleiben.

Allen Widrigkeiten zum Trotz darf aber auch Positives vermeldet werden. Durch die Aufnahme neuer Mitglieder konnte die Zahl der aktiven Einsatzkräfte sogar erhöht werden. Auch nahm die Zahl der pro Einsatz verfügbaren Kräfte deutlich zu, was auf die vielen im Homeoffice befindlichen Angehörigen der Einsatzabteilung zurückzuführen ist. Die Ausbildung sieht auch für 2021 vorerst nur Onlineübungen vor. Direkte Kontakte bleiben bis auf Weiteres auf Einsätze und das zur Aufrechterhaltung der Einsatzbereitschaft erforderliche Minimalmaß beschränkt.

Ihre Feuerwehr Birkach.