Löschwasserversorgung XXL

Wenn bei Großbränden sehr große Mengen Löschwasser benötigt werden, dann beginnt meist eine massive Material- und Personalschlacht rund um die Einsatzstelle. Mittels Fahrzeugpumpen und Tragkraftspritzen wird Löschwasser entnommen, gefördert und mit sogenannten B-Leitungen zur Einsatzstelle transportiert. Je nach Entfernung und Höhe müssen zahlreiche Verstärkerpumpen zwischengeschalten werden. Der Aufbau dieser konventionellen  Löschwasserfördersysteme ist kompliziert und zeitaufwändig.

Effizienter ist das Löschwasserfördersystem Hytrans Fire Systems (HFS). Es ermöglicht den Transport von Löschwasser über eine Entfernung von 1,8 km mittels nur einer Pumpe an der Löschwasserentnahmestelle. Die Förderleistung beträgt maximal 8.000 Liter in der Minute und deckt damit den Bedarf von 4 großen Löschfahrzeugen. Das HFS ist auf einem Abrollbehälter verlastet und an der Feuerwache 5 stationiert. Die Kräfte der Berufssfeuerwehr Stuttgart verbringen im Einsatzfall das System mit einem Wechselladerfahrzeug an die Einsatzstelle. Den Aufbau und den Betrieb des Löschwasserfördersystems übernimmt die Freiwillige Feuerwehr Stuttgart, Abteilung 11-Birkach. Die Kräfte rücken hierzu mit dem LF-KatS sowie dem MTW aus.

Am vergangenen Samstag, den 22.07.2017 wurde in einer Übung das System in Einsatz gebracht und getestet. Die Wasserentnahme erfolgte in Heldelfingen am Neckar und führte über eine 1,8 km lange Strecke und 80 Höhenmeter hinaus zur Deponie Einöd. Ziel war es die Handgriffe und die Abläufe am System zu testen sowie dessen Leistungsparameter zu erheben. Zusätzlich zur hydraulischen Pumpe des HFS wurde das Einspeisen von Löschwasser durch das LF-KatS und dessen Tragkraftspritze erprobt. Der Leitungsdienst der Feuerwache 3 sowie der Direktionsdienst konnten sich vor Ort einen Überblick über die Leistungsfähigkeit dieses Systems verschaffen. Der stellvertretende Kommandant der Abteilung Birkach Jochen Scheible zeigte sich zufrieden mit dem Ablauf der Übung, der Leistung seiner Mannschaft und des Systems. Bei sommerlichen Temperaturen wurde von der Mannschaft viel abverlangt. Das HFS kann im Stadtgebiet und darüber hinaus jederzeit angefordert werden. Nach Eintreffen ist es, in Abhängigkeit der Entfernung und der Örtlichkeit, in ca. 30-45 Minuten voll Einsatzbereit. Bei Großbränden erhöht es durch seine hohe Schlagkraft die Effizienz der Brandbekämpfung. Neben der Brandbekämpfung wird das HFS auch bei Hochwasserlagen eingesetzt.

Herzlichen Dank an die Betreiber der Deponie Einöd für die Bereitschaft uns Zugang zu dieser hervorragenden Übungsmöglichkeit am Wochenende zu schaffen. Jochen Scheible und Frank Scheurenbrand gilt der Dank für die sehr gute Organisation, Vorbereitung und die Verpflegung.