Am Donnerstag um kurz nach 16:00 Uhr wurden wir zur Überlandhilfe nach Böblingen alarmiert. Die Feuerwehr Böblingen hatte das Holland Fire System der Feuerwehr Stuttgart zur Wasserversorgung bei einem Großbrand angefordert. Von der Feuer- und Rettungswache 5 rückten der Leitungsdienst und ein WLF mit dem Abrollbehälter HFS aus und von Birkach der MTW und das LF Kat-S.
Die Wasserentnahme erfolgte aus einem See. Bis zur Wasserabgabestelle wurde der F-Schlauch aus dem Abrollbehälter verlegt. Die Wasserabgabe erfolgte über zwei F5B-Verteiler. Über knapp 20 Stunden förderte die Pumpe ca. 6.500 L/min zur Brandstelle.
Das HFS wurde in mehrerlei Hinsicht an der Grenze des machbaren betrieben. Für die Entfernung zwischen Pumpenmodul und Wasserentnahme im See reichten die 60 Meter Hydraulikleitungen gerade noch aus. Die Pumpe musste durch einen Wald zum See getragen werden. Aufgrund der Entfernung zur Wasserabgabestelle wurden die 1.800 Meter F-Schlauch vollständig benötigt. Aufgrund der Entfernungen und der benötigten Fördermenge lief das Pumpenmodul permanent auf Volllast.
Der Einsatz lief routiniert ab. Nach kurzer Einweisung durch die Böblinger Kameraden wurde die Wasserversorgung aufgebaut und in Betrieb genommen. Nachdem absehbar war, dass sich der Einsatz bis weit in den Freitag hinein ziehen wird, wurde ein Schichtplan erstellt und die Ablösungen geplant. Die erste Schicht mit 8 Feuerwehrleuten ging von Donnerstag 16:00 Uhr bis 22:00 Uhr. Das waren die Feuerwehrleute, die initial bei der ersten Alarmierung ausgerückt sind. Die zweite Schicht mit 6 Feuerwehrleuten ging von Donnerstag 22:00 Uhr bis Freitag 6:00 Uhr. Die Dritte Schicht mit 8 Feuerwehrleuten ging von Freitag 6:00 Uhr bis 14:00 Uhr. Zum Abbau der Wasserversorgung kam das WLF von der Feuer- und Rettungswache 5 wieder dazu. Im Anschluss waren noch umfangreiche Reinigungsarbeiten erforderlich, da die Wasserversorgung zum Großteil über unbefestigte Wege erfolgte.
Die Versorgung mit Kraftstoff erfolgte durch das THW mit einer mobilen Tankstelle auf einem Logistik-LKW. Das HFS muss alle 3 Stunden mit ca. 120 L Dieselkraftstoff betankt werden.
Die Zusammenarbeit mit den Kameraden der Berufsfeuerwehr und den Kameraden vor Ort funktionierte hervorragend. Auch die Versorgung mit kalten und warmen Getränken und Essen war durch die Böblinger Kameraden klasse organisiert.